Die Stadtverwaltung Gera wolle über eine Bewerbung als Kulturhauptstadt „neu nachdenken", war der regionalen Presse zu entnehmen. Die derzeitige Landesregierung in Person des Staatskanzleichefs Hoff sagte ihr dabei auch umgehend Unterstützung zu.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner steht der Idee ebenfalls aufgeschlossen gegenüber, warnt aber zugleich vor einem weiteren Strohfeuer.
„Wenn sich Gera dazu entschließt, diese Bewerbung anzugehen, dann erwarte ich auch, dass dies mit absolutem Einsatz und großer Ernsthaftigkeit geschieht, mit einem schlüssigen Konzept sowie mit dem unbedingten Willen, das Ganze bis zum Ende durchzuziehen. Nach dem, was Hoff anlässlich der Orangerieeröffnung von sich gab, habe ich daran große Zweifel. Er will offenbar von vornherein auf Platz und nicht auf Sieg setzen. Für eine Sache aber, die nur dem Zwecke dient, ein bisschen Staub aufzuwirbeln, um einmal deutschlandweit in die Zeitungen zu kommen, ist diese Bewerbung zu ernst! Es wurde in der Vergangenheit schon genug Porzellan zerbrochen vor den Augen der halben Welt, um ein weiteres Scheitern aus eigenem Unvermögen zu riskieren."
Brandner verlangt von den Verantwortlichen ein schlüssiges Konzept, und zwar nicht nur zu den Finanzen, sondern auch zu solchen Fragen wie jener, was die Stadt kulturell heraushebt aus der Masse. Und er fordert zugleich, das Gros der Bevölkerung mitzunehmen bei dem Projekt.
„Kultur, das sind für mich nicht nur Kunstwerke aller Couleur. Es ist vor allem auch die Art, wie die Menschen leben", so Brandner. „Deshalb halte ich es hier für besonders wichtig, zu erfahren, was die sogenannte breite Masse von dem Plan hält. Kulturhauptstädter müssen alle sein wollen, nicht nur zwei, drei Dutzend Berufskünstler. Sind diese Dinge geklärt, spanne ich mich gern selbst mit vor diesen Karren und bin sicher, die gesamte AfD wird da mitziehen."