Medienberichten zufolge zieht Geras Oberbürgermeister Vonarb die Vergabeentscheidung zum Amtsblatt, die für Dienstag angesetzt war, zurück. Grund hierfür sei ein offener Brief des Aktionsbündnisses „Gera gegen Rechts“, der sich auf eine Analyse eines umstrittenen Jenaer Instituts bezieht. Der offene Brief zweifelt an der Geeignetheit der Wochenzeitschrift "Neues Gera", die im Verlag Dr. Frank GmbH, die von Dr. Harald Frank, Mitglied der AfD-Fraktion im Geraer Stadtrat, geleitet wird, erscheint.
Stephan Brandner, Bundestagsabgeordneter, ehemaliger Rechtsausschussvorsitzender und auch Mitglied des Geraer Stadtrats, macht deutlich, dass die politische Ausgewogenheit und Meinungsvielfalt, durch die das "Neue Gera" sich auszeichnet, beispielhaft und wegweisend sei.
Brandner wörtlich „Im 'Neuen Gera' kommen alle politisch relevanten Akteure zu Wort: Linke und grüne Ansichten ebenso, wie konservative, bürgerliche und vernünftige von der AfD. Das nennt man Ausgewogenheit und genau das sollte der Anspruch eines jeden Mediums sein. Dass der Oberbürgermeister an dieser Stelle nervös wird, zeigt nur, wie einfach er sich von linken Schreihälsen unter Druck setzen lässt. Vielleicht verspürt er aber auch klammheimliche Freude, breitaufgestellte Medien zu unterdrücken und stattdessen auf publizistischen Einheitsbrei zu setzen. Das 'Neue Gera' ist jedenfalls ein Leuchtturm für unsere Stadt. Wir Gerschen sollten stolz darauf sein. Auch deshalb werden wir den Vergabeprozess wachen Auges beobachten!“