Laut einem Medienbericht vom vergangenen Wochenende wurde die zuvor beurlaubte Geraer Kulturamtsleiterin, Claudia Tittel, fristlos entlassen.
In einem anonymen Schreiben an den Oberbürgermeister hatten „Kollegen der Stadtverwaltung“ schwere Vorwürfe gegen die Amtsleiterin erhoben. Von „grober Vernachlässigung ihrer Pflichten und Missbrauch ihrer Rechte“ sei darin die Rede. Die Vorwürfe richten sich gegen ihre Mitarbeiterführung, Personalentscheidungen und angebliche Klientelpolitik.
Als massiven Interessenskonflikt sah der Geraer Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Geraer Stadtrat, Stephan Brandner, schon seit Längerem, dass immer wieder Projekte von der Stadt Gera gefördert wurden, mit denen erhebliche Gelder indirekt den jedenfalls wirtschaftlichen Eigentümern des Kulturzentrums Häselburg, und das sind umständlich verschleiert Claudia Tittel, die Mitglied der SPD ist, und ihr Ehemann, der bis vor Kurzem grünes Stadtratsmitglied in Gera war, zuflossen.
Brandner wörtlich: „Dass erst ein Schreiben der Mitarbeiter der Stadtverwaltung den Geraer Oberbürgermeister Julian Vonarb aufhorchen ließ, zeigt einmal mehr die Überforderung Vonarbs. Ich fordere den Geraer Oberbürgermeister als Vorgesetzten und Verantwortlichen der ehemaligen Kulturamtsleiterin auf, lückenlos die Verbindungen zwischen Dr. Tittel, der KIM gGmbH und der Häselburg darzulegen, die Zahlungen der Stadt an KIM gGmbH sowie die anderen Mieter der Häselburg zu überprüfen und daraus die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen.